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Wie sieht das Pferd?

Veröffentlicht: 29.09.2015 06:19:24 Kategorien: Pferdegesundheit Rss feed


Quelle: gerbenvandyk.com

Lerne die Perspektive deines Lieblings kennen

Das Pferd gehört zu der Gruppe der Säugetiere mit den größten Augen. Sie sind ungefähr anderthalbmal größer als die Augen eines erwachsenen Menschen. Aber wie sieht das Pferd wirklich? Hat es die Fähigkeit, Farben zu unterscheiden? Sieht es den Reiter auf seinem Rücken? Wir versuchen, all diese Fragen zu beantworten.

Physiologie - ein wenig über den Bau und die Funktionsweise des Pferdeauges

Der Augapfel des Pferdes besteht aus drei Membranen: äußere (faserige), die die Hornhaut enthält; zentrale (vaskuläre), die die Iris enthält; und die innere anders Netzhaut genannt. Die vorher erwähnte Hornhaut ist ein transparenter Teil des Augapfels, durch den die Iris und die Pupille sichtbar sind. Die Hornhaut ist hat keine Gefäße und ihre Aufgabe ist es, das Sonnenlicht zu konzentrieren. Als Verlängerung der Lederhaut, der äußeren Faserschicht des Augapfels, sorgt sie für strukturelle Beständigkeit und schützt das Innere des Augapfels. Die Gefäßmembrane enthält Bänder, die die Linse halten, deren Funktion es ist, das Licht auf die Netzhaut zu fokussieren. Die Netzhaut enthält optische Rezeptoren, die es ermöglichen, zu sehen.

Die Pferdeaugen befinden sich auf beiden Seiten des Kopfes, wodurch es fast alles vorne und hinten sieht, aber das Bild ist flach und unscharf. Zur guten Tiefensicht ist das zweiäugige Sehen notwendig, daher ist es Pferden unangenehm Wassergraben oder Pfützen zu überqueren. Das Pferd bemerkt alles viel genauer, was sich im Dreieck vor dem Kopf befindet (dreidimensionales und scharfes Bild). Hinter dem Pferd, genau in der Schweiflinie befindet sich der sogenannte tote Winkel – eine Fläche, die das Pferd überhaupt nicht sehen kann. Deshalb wiederholt man Anfängern, dass sie sich an das Pferd nicht von hinten, ohne eine entsprechende Warnung des Tieres, nähern sollen, weil es instinktiv handeln kann - in Folge von Panik, Überraschung und Verteidigung uns einen heftigen Tritt „verleiht“.
Sichtfeld des Pferdes mit gehobenem Kopf im Vergleich zu Menschen – Sicht von oben, Autor A. Zieńko

Obszar widzenia obuocznego – zweiäugiges Sichtfeld
Obszar widzenia jednoocznego – einäugiges Sichtfeld
Pole martwe – toter Winkel

Der Augenaufbau und die Art und Weise, wie das Pferd sieht, folgen aus der Tatsache, dass es als Pflanzenfresser anderen Tieren - Räubern - zum Opfer fallen konnte und daher ein breites, rundes Sichtfeld haben musste, damit es rechtzeitig entkommen konnte. Mit beiden Augen sehen Pferde nur in Richtung unter der Nase und geradeaus, so dass nur kurz vor der Stirn ein kleiner, toter Winkel entsteht. Das Tier ist nicht in der Lage jemanden am Maul zu bemerken. Wenn das Pferd ihn sehen will, muss es seinen Kopf nach links oder rechts drehen, oder zurückgehen. Daher sollte man diese Reaktionen nicht bestrafen und als Ungehorsam z.B. während einer Präsentation vor einem Richter oder einer Veterinärkommission ansehen.

Vor der Nase des Pferdes befindet sich der tote Winkel von der Augenbreite bis etwa 130 cm auf dem Boden. Wenn das Tier ein scharfes und genaues Bild von etwas sehen möchte, das auf dem Boden liegt, z.B. Stangen, muss es seinen Hals und Kopf nach unten beugen.
Wenn das Pferd grast, ist sein Blick den Boden gerichtet und das Sichtfeld ist auf die einäugige Sicht beschränkt. Als das Tier etwas bemerkt, hebt es den Kopf, damit es mit beiden Augen sehen kann - Panoramasicht. Die großen Augen des Pferdes sind ein Vorteil, weil sie ihm erlauben, auch die kleinste Bewegung zu erkennen und deshalb sind Pferde an windigen Tagen nervös.

Viele Studien und Beobachtungen von Pferdereaktionen führten zu der Aussage, dass das, was das Pferd mit einem Auge sieht, z.B. mit dem rechten, nicht immer die linke Gehirnhälfte erreicht. Das ist der Grund, warum Pferde bestimmte Gewohnheiten annehmen und einige Tätigkeiten z.B. das Satteln nur gut auf einen Seite akzeptieren, weil sie es auf diese Weise gelernt haben. Es erklärt auch, warum einige Elemente und Übungen das Pferd nur auf einer Seite verstehen kann. Bei der Arbeit mit jungen Pferden passiert es oft, dass sie gelernt haben, sich einem Objekt sehr leicht zu nähern und auf der einen Seite keine Angst davor haben, aber auf der anderen Seite entsteht ein Problem damit. Das Pferd beginnt angstvoll auf ein Objekt zu reagieren, das es bereits gut kennen sollte.


Sichtfeld des Pferdes mit gehobenem Kopf – Seitensicht, Autor. A. Zieńko

Pole widzenia obuocznego – zweiäugiges Sichtfeld
Pole widzenia jednoocznego – einäugiges Sichtfeld
Pole martwe – toter Winkel

Pferde sehen Bewegung sehr scharf, sogar kleinere Objekte, die schnell ihre Position wechseln, deshalb kann es von einem vorbeifliegenden Vogel oder einer Maus, die den Stall entlang läuft, erschrocken werden. Objekte, die sich langsam bewegen, sind viel schwerer zu bemerken - was die schleichende und langsame Bewegung aller Raubtiere, bevor sie angreifen, erklärt.

Es ist auch bewiesen, dass das Pferdeauge so gebaut ist, dass das von ihm aufgenommene Bild im Vergleich zu unserer menschlichen Wahrnehmung, um etwa fünfzig Prozent vergrößert ist. Deshalb erschreckt das Pferd vor Objekten, die uns komisch vorkommen. Wir sehen eine kleine Plastikflasche oder eine Plastiktüte. Das Tier dagegen bemerkt ein großes sich bewegendes Objekt, das eine Bedrohung für das Tier darstellen könnte.

Sichtfeld während der Dressur


Quelle: flickr.com

Während einer vollständigen Versammlung hat das Pferd seinen Kopf senkrecht (vertikal) in Bezug auf den Boden gesetzt und kann nicht sehen, was vor ihm ist, nur was unter seiner Nase ist. Wenn das Tier „mit der Trense" geht, muss sich auf den Reiter und die Richtungen verlassen, die er wählt, da das Pferd zu dieser Zeit praktisch blind arbeitet. Es kommt vor, dass Pferde während des Trainings zusammenstoßen, wenn sie gegenüberliegend zu sich gehen, ohne sich zu bemerken.

Sichtfeld während des Springens

Autor A. Zieńko

Dobra ocena odległości – wyraźny obraz – gute Entfernungseinschätzung – klares Bild
Obszar niewyraźnego obrazu – Fläche mit einem unklaren Bild
Pole marte – toter Winkel
Obszar bardzo niewyraźnego obszaru – Fläche mit einem sehr unklaren Bild


Sichtfeld  des Pferdes bei einem Doppelgaloppschritt vor dem Sprung, Autor A. Zieńko

Wenn man die Pferde während der Sprünge beobachtet, kann man sehen, dass wenn sie sich einem Hindernis nähern, sie den Kopf heben. Sie tun dies, um ein besseres Bild von beiden Augen zu bekommen und herauszufinden, welche Höhe und Breite genau das Hindernis hat (mit beiden Augen). Wenn das Tier bereits in der Sprungphase ist, kann es das Hindernis nicht mehr sehen und kann sich nur noch auf das verlassen, woran es sich erinnert und was es vorher aus der Entfernung gesehen hat - in Wirklichkeit springt es aus dem Gedächtnis heraus. Pferde, um sich selbst zu helfen, versuchen im letzten Moment den Kopf zu heben, um zu sehen, was sie springen. Aus diesem Grund lohnt es sich den Absprung markierende Stangen vor ein Hindernis zu setzen - sehr hilfreich, besonders bei der Arbeit mit jungen Pferden, weil es ihnen so leichter fällt, den Moment und Ort des Absprungs zu finden.
Wir wissen bereits, wie wichtig das Gedächtnis des Pferdes bei den Sprüngen ist, deshalb sollten wir uns während des Trainings auf Tätigkeitenfestigung durch Wiederholung konzentrieren.

Sieht das Pferd seinen Reiter?

Pferde sind klassische weitsichtige, obwohl man denkt, dass sie schwach sehen können. Man könnte glauben, dass sie aufgrund der sehr weiten Sichtfläche eine Person, die auf ihrem Rücken sitzt sehen sollten, aber dies ist nicht der Fall, weil sie sich in ihrem toten Winkel befindet.

Wie gut sieht das Pferd Details?

Man hat ein Experiment durchgeführt. Den Pferden wurde beigebracht, Türen mit angemalten Streifen zu wählen, im Gegensatz zu denen ohne Streifen, und eine gute Auswahl wurde mit einem Leckerli belohnt. Sie haben die Dicke der Streifen so lange unterschieden, bis sie sie nicht mehr vom Grauton trennen konnten. Die Ergebnisse bewiesen, dass die Pferde mindestens genauso gut wie wir, wenn nicht sogar besser sehen. Mit Hilfe der Snellen-Skala, um unsere Sicht und die des Pferdes zu vergleichen, stellte sich heraus, dass Menschen laut ihr 20/20 sehen (d.h. sie sehen ein Objekt (von der Tafel abgelesen) und einen Menschen aus einer Entfernung von 20 Fuß) und Pferde 20/33 (zum Vergleich: 20/50 Hunde, 20/75 Katzen und 20/300 Ratten).

Nachtsicht

Untersuchungen ergaben, dass Pferde nachts mindestens doppelt so gut wie Menschen sehen - es ist sicherlich auf die bereits vorher erwähnte erhöhte Wachsamkeit zurückzuführen, um sich während des Nachtweidens vor Raubtieren zu schützen.

Pferde können viel besser als Menschen starkes Licht vertragen, daher blendet sie Sonnenlicht nicht, vor allem welches vom Schnee reflektiert wird. Jedoch gewöhnt es sich langsamer an Beleuchtungsveränderungen, so z.B. blinzt es mit den Augen, wenn man plötzlich das Licht im Stall anmacht, der vorher dunkel war oder Schwierigkeiten beim Überwinden von Hindernissen, die am Rande von Licht und Schatten stehen.

Farbsicht

Das Sehen und Unterscheiden von Farben ist unter Forschern immer noch ein Streitpunkt. Einige von ihnen behaupten, dass Pferde warme und lebhafte Farben besser sehen können, aber das Problem mit dunklen und tiefen Farben haben.

Um herauszufinden, wie Pferde Farben sehen, führten Forscher entsprechende Tests durch, die zeigten, dass sie immer Rot und Blau unterscheidet haben, unabhängig vom Hintergrund, auf dem die Farben sich befanden. Man hat auch die Wahrnehmung von Gelb und Grün überprüft, die auf einem helleren Hintergrund gestellt wurden und es stellte sich heraus, dass einige von ihnen ein Problem mit ihrer richtigen Erkennung hatten.

Wir können unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen, wenn wir Springwettkämpfe beobachten. Der Parkour ist für ein Pferd schwieriger, wenn die Stangen in den Hindernissen einheitlich bemalt sind z.B. dunkelblau oder in Holzfarben. Es ist viel leichter für das Pferd, den Hindernislauf zu überwinden, wenn die Stangen aus kontrastreichen Farben bestehen, die dazu noch abwechselnd bemalt sind (z.B. rot-gelb-weiß).

Man wird ein Pferd nie verstehen können und es entsprechend behandeln, wenn man die ungewöhnlichen Eigenschaften seiner Augen und die Art des Sehens nicht kennenlernt. Wir hoffen, dass dank dieses Artikels euer Bewusstsein wachsen wird und ihr geduldiger gegenüber eurem Pferd steht, sein Verhalten versteht und es nicht in Situationen bestraft, in denen es völlig instinktiv handelt.